Donnerstag, 13. November 2014

Berliner Kurier 13.11.2014

A100-Bau  

Die letzte „Schlacht“ der A100-Rebellen

Tagesspiegel 13.11.2014

Autobahnbau in Berlin-Treptow  

Die A 100 entsteht - ein Klavierspieler bleibt

von Thomas Loy 
http://www.tagesspiegel.de/berlin/autobahnbau-in-berlin-treptow-die-a-100-entsteht-ein-klavierspieler-bleibt/10971856.html

In der Stadt müssen Häuser und Kleingärten für die neue Trasse der Stadtautobahn weichen. Es hängen neue Schlösser, es ist kalt in den leeren Häusern. Doch nicht alle wollen so einfach weg.  

An der Sonnenallee lässt sich schon etwas von der Autobahn erahnen. Wo früher Kleingartengrün an den Bürgersteig grenzte, liegt jetzt dunkler Asphalt. Hier wird es eine Anschlussstelle zur verlängerten A 100 geben. Nebenan im Megahotel Estrel freuen sie sich schon auf die bequeme Autobahnanbindung.
Ein paar Kilometer weiter östlich, an der Beermannstraße, ragen noch Obstbäume und Ziersträucher in den Treptower Herbsthimmel. Doch schon im nächsten Jahr sollen die jahrzehntealten Gärten abgeräumt werden.
Zudem werden zwei Häuser abgerissen. Anschließend soll auch hier mit dem Bau der 3,2 Kilometer langen Trasse begonnen werden. Die Kleingärtner und Mieter wissen das schon lange, ihre Protestaktionen und Gerichtsklagen gegen die A 100 waren vergeblich. Die meisten haben resigniert aufgegeben, doch einige kämpfen weiter.

Der Tunnel ist teuer, so soll aber der Krach reduziert werden. Die Planer wollen 650 Bäume pflanzen und noch weitere in anderen Bezirken (etwa in Pankow) sowie neue Radwege... - Foto: promo
 "Ich kann mir den Umzug nicht leisten"
„Das soll hier alles kalt abgewickelt werden“, sagt Benjamin S., einer der verbliebenen Mieter im Hinterhaus der Beermannstraße 24. Im Mai lief sein Mietvertrag aus, doch weil ihm keine akzeptable Ersatzwohnung angeboten worden sei, blieb er einfach im Haus. „Ich kann mir einen Umzug nicht leisten“, sagt S., der als Künstler und Kirchenmusiker arbeitet. Seine Miete ist mit 350 Euro unschlagbar günstig. So was findet er in Treptow nicht mehr.


Benjamin S. ist Künstler und Musiker. Für einen Umzug fehle ihm das Geld, sagt er und bleibt. - Foto: Thomas Loy
Die Senatsverwaltung stellte ihm ein Ultimatum. Bis Ende Oktober müsse er die Wohnung räumen. Die Frist verstrich, und nun ist die Rede von einer „vorzeitigen Besitzeinweisung“, einem beschleunigten Enteignungsverfahren. Damit wolle die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein langwieriges Räumungsverfahren verhindern, sagt ein Vertreter der Initiative Karlapappel, die gegen Mietsteigerungen und Verdrängung in Treptow kämpft. Eine Stellungnahme der Senatsverwaltung gibt es dazu bisher nicht. Es habe auch kein direktes Gespräch über mögliche Lösungen mit ihm gegeben, sagt S. Stattdessen sei das Schloss für den Garten des Hauses ausgetauscht worden, den die Mieter gemeinsam nutzten.

Weil sechs Pächter Widerspruch einlegten, kam es am Mittwoch zu einer Gartenbegehung mit Vertretern von Senat und dem ehemaligen Eigentümer Bahn-Landwirtschaft. Karlapappel machte den Termin öffentlich, also war auch Presse vor Ort, was den Behördenvertretern gar nicht gefiel. Bei der Begehung signalisierten sie schließlich, dass die Wertgutachten vom Mai noch einmal überarbeitet werden könnten. Auch die vorzeitige Schlüsselübergabe wurde zurückgenommen.

taz 13.11.2014

Begehung mit öffentlicher Anteilnahme

A100 Auch Kleingärtner in Treptow müssen der Autobahn weichen – und hoffen auf höhere Abfindungen

 

von Peter Nowak
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba&dig=2014%2F11%2F13%2Fa0196&cHash=2074f510b0d0cf4a153a2caf0e2f15a0

“Ich wohne seit 1987 hier und der Garten ist mein Leben. Jetzt soll ich hier vertrieben werden”, empört sich Erika Gutwirt. Die rüstige Rentnerin steht vor dem Eingang ihres grünen Domizils in der Kleingartenanlage in der Beermannstraße in Treptow. Die soll der geplanten Verlängerung der A100 weichen.
Am Mittwoch hatten sich um 11 Uhr MitarbeiterInnen der Senatsverwaltung angemeldet, um die Übergabe der Gärten vorzubereiten. “Das ist kein öffentlicher Termin”, rief ein aufgebrachter Behördenmitarbeiter, als er etwa 50 Menschen vor dem Eingang der Gartenanlage versammelt sah. Neben GartenbesitzerInnen hatten sich auch AktivistenInnen der Treptower Stadtteilinitiative Karla Pappel eingefunden.
“Die Begehung der Gärten durch die Behörden ist eine öffentliche Angelegenheit, und deswegen wollen wir sie beobachten”, begründete eine Aktivistin die Unterstützung.
Zuerst wussten einige GartenbesitzerInnen nicht, ob sie sich über so viel Öffentlichkeit freuen sollten. Manche befürchteten, die Begehung werde abgebrochen. Später aber bedankten sich mehrere GartenbesitzerInnen für die Unterstützung. Schließlich wurde bei der Begehung verkündet, dass möglicherweise noch einmal über die Höhe der Abfindungen diskutiert werde, die die Kleingärtner erhalten sollen. “Wir mussten uns selbst um einen neuen Garten und den Umzug kümmern. Von Entschädigung kann also keine Rede sein”, monierte man in der Familie Zentgraf, die seit über zehn Jahren eine Gartenparzelle mit acht alten Bäumen in der Beermannstraße hatte.

Neues Deutschland 13.11.2014

Autobahn überrollt Treptower Kleingärten

Die Parzellen an der Beermannstraße müssen der Verlängerung der A 100 weichen

Bis 2021 soll die A 100 fertig sein. Die Kleingärtner bekommen die Folgen jetzt schon zu spüren: Sie müssen bis Ende November ihre Scholle räumen.  

 

von Bernd Kammer
http://www.neues-deutschland.de/artikel/952179.autobahn-ueberrollt-treptower-kleingaerten.html

Kleingärtner sind musikalisch, erst recht, wenn sie wütend sind: »Freunde von Natur in Treptow, in Neukölln und Friedrichshain«, sangen Laubenpieper aus der Kolonie Alt-Ruhleben an der Treptower Beermannstraße, die dem Bau der Autobahn A 100 weichen müssen. »Weiterbau der A 100 in die City woll'n wir nicht«, ging es zur Melodie von »Ode an die Freude« weiter.
Manche der rund 20 Kleingärtner waren den Tränen nah, als am Mittwoch Senatsvertreter und der Bahn-Landwirtschaft - ein Bahnunternehmen, dass selbst nicht benötigte Flächen verpachtet - ihre Parzellen inspizierten. Bis zum Ende des Monats müssen sie die geräumt haben. »Erst Ende September haben wir erfahren, was man uns als Entschädigung zahlen will«, sagte eine junge Frau. 800 Euro soll sie für ihre 340 Quadratmeter erhalten. »Dafür bekomme ich natürlich keinen neuen, ganz abgesehen davon, dass nirgends Parzellen frei sind.«
Die Anlage erstreckt sich hinter den ebenfalls vom Abriss bedrohten zwei Häusern Beermannstraße 22 und 20 entlang der Ringbahntrasse. Erika Gutwirt ist hier aufgewachsen. »Das waren schöne Gärten hier«, erinnert sie sich, gut gepflegt und mit netten Nahbarn. Seit 70 Jahren wohnt sie hier, 1987 bekam sie den Garten hinterm Haus. Sie hatte acht Bäume, Birne, Äpfel und tolle Knupperkirschen, »die habe ich immer verschenkt«. Dazu 340 Rosenstöcke und jedes Jahr 240 Tulpen. »Bei dir sieht es aus wie in Holland«, hätten die Leute immer gesagt. »Traurig, dass das jetzt alles vorbei sein soll. Das war unser Leben.«


Dienstag, 11. November 2014

Berliner Kurier 11.11.2014

Die A100-Rebellen

Schickt doch eure Bagger, wir bleiben hier! 


von Nicole Schulze
http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/die-a100-rebellen-schickt-doch-eure-bagger--wir-bleiben-hier--,7169128,29007442.html

Treptow –  Auf Gehwegen und Beeten liegt das Laub verstreut, vor den Lauben stehen Kisten voller Hausrat, auch Gerümpel lagert am Eingang der Kleingartenkolonie „Alt-Ruhleben“ in der Beermannstraße. Am Mittwoch werden die knapp 20 Parzellen geräumt – doch einige Pächter wehren sich, wollen die Bagger nicht in die Gärten lassen.
Aufbruch, Abbruch, Abgesang. Für den umstrittenen Weiterbau der A100 nach Friedrichshain muss die Kolonie weichen (der KURIER berichtete). „Das wollen wir uns nicht gefallen lassen“, sagt Annika Badenhop (31), die zusammen mit ihrem Partner Andreas Germuth (45) ein knapp 340 Quadratmeter großes Grundstück bewirtschaftet. „Morgen werden wir niemanden auf unsere Parzelle lassen“, erklärt die selbstständige Autorin, die über das Gärtner-Leben in der Kolonie „Alt-Ruhleben“ bloggt (www.im-grünen-himmel.de).

Auch Annika Badenhop (31) und Andreas Germuth (45, mit „Kalle“) werden den Baggern nicht freiwillig Platz machen.
Foto: Teich


Montag, 10. November 2014

10.11.2014 KleingärtnerInnen wehren sich gegen Verdrängung für die A100

Für die Verlängerung der A100 soll in der Beermannstraße in Treptow neben bezahlbarem Wohnhäusern auch eine Kleingartenanlage abgerissen werden. Am Mittwoch, den 12. November soll um 11 Uhr ein Ortstermin mit der Senatsverwaltung stattfinden, um die Übergabe der Gärten an den Senat vorzubereiten. Direkt im Anschluss sollen sie geräumt werden, obwohl für diesen Monat noch Pachtverträge bestehen. Einige PächterInnen werden der Senatsverwaltung am Mittwoch den Zutritt verweigern und ihre Gärten nicht räumen. Hintergrund sind offene Fragen zu ihrer Entschädigung.

Die Kolonie Alt-Ruhleben am Ende der Beermannstraße besteht aus mehr als 20 Parzellen. Nach Baubeginn des heftig umstrittenen 16. Bauabschnitts der A100 von Neukölln nach Treptow, wurde den PächterInnen Anfang des Jahres gekündigt. Im Mai wurde der Wert der Gärten geschätzt, um auf dieser Grundlage die Höhe der Entschädigungen festzulegen. Trotz wiederholten Nachfragen wurde das Ergebnis der Schätzung erst Ende September mitgeteilt. Die meisten Betroffenen sind mit den angesetzten Summen unzufrieden. Deren Zustandekommen ist für sie nicht nachvollziehbar. So fehlen Angaben zu Lauben und Bepflanzungen, oder sind in den Augen der Pächter zu niedrig angesetzt. Auf Grundlage der vorgesehenen Entschädigung wird es ihnen kaum möglich sein, in Berlin erneut einen Garten zu finden.

Neben der Höhe der Entschädigung stören sich die Betroffenen auch am Vorgehen der Senatsverwaltung. So wird von ihnen verlangt, die zum zeitnahen Abriss vorgesehenen Hütten besenrein an den Senat zu übergeben. Der Senat leistet weder logistische noch finanzielle Unterstützung bei der Räumung der Lauben. Vielfach sehen sich GärtnerInnen mangels Alternativen gezwungen, ihr gesamtes Inventar wegzuschmeißen oder auf eigene Kosten einzulagern. Auch der sehr kurzfristig auf Mittwochvormittag festgesetzte Übergabetermin ist für die meist berufstätigen Betroffenen nur schwer einzuhalten. Da die Höhe der Entschädigungssummen immer noch nicht geklärt ist, verweigern einige Pächter den Abnahmetermin. Sie befürchten, dass sie nach erfolgter Übergabe nichts mehr in der Hand haben, um sich in irgendeiner Form gegen die aus ihrer Sicht „untransparente und unmenschliche Abfertigung“ zu wehren.

GegnerInnen der A100 und verschiedene Mieterinitiativen fordern schon seit langem einen Erhalt der Wohnhäuser und Gärten in der Beermannstraße. Zuletzt haben sie dieser Forderung Ende Oktober mit einem Go-In bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Nachdruck verliehen. In Berlin soll eine ganze Reihe von Kleingartenanlagen für zweifelhafte Bauprojekte abgerissen werden. Auch deswegen ist das Vorgehen der Senatsverwaltung in den Augen der A100-GegnerInnen und Stadteilinitiativen gegen Mieterhöhung und Verdrängung politisch hoch brisant.

Sonntag, 9. November 2014

jungle world 6.11.2014

Eingebaute Vorfahrt

Für den Bau einer Autobahntrasse sollen in Berlin Häuser abgerissen werden. Was aus den Mietern wird, die sich die Miete der Ersatzwohnungen nicht leisten können, scheint den Senat nicht zu interessieren.

von Peter Nowak

http://jungle-world.com/artikel/2014/45/50858.html

Ein fast undurchdringliches Wurzelwerk, seltene Tierarten und alte Bäume. Nur das Rauschen der S-Bahn im Minutentakt erinnert daran, dass dieses grüne Idyll nicht irgendwo in der Provinz, sondern in Berlin-Treptow liegt. Nur wenige Meter entfernt von viel befahrenen Straßen, in denen sich rund um die Uhr Stoßstange an Stoßstange drängt, findet sich noch eine ausgedehnte Kleingartenanlage. Für Annika Badenhop und Andreas Germuth ist es ihr »grüner Himmel«. So nennen sie auch ihren Blog, auf dem sie seit Frühjahr 2010 ihre Beobachtungen, die sie als ständige Gartennutzer machen, protokollieren. Akribisch wird dort notiert, wann welcher Vogel in welchem Baum seinen Nistplatz aufgeschlagen hat, welche Pflanze gerade blüht und wo sich ein Waldkauz gezeigt hat. »Natur, Garten und Selbstversorgung« lautet der Untertitel des Blogs, der gut zur derzeitigen Konjunktur des Urban Gardening passt. Doch mit dem grünen Idyll in Treptow soll es in diesem Herbst vorbei sein. Wo derzeit noch hohe Bäume seltenen Tierarten ein Domizil bieten, soll bald eine Großbaustelle für den 16. Bauabschnitt einer Autobahn entstehen.
Bei Nacht kann die A100 in Berlin recht schön sein. Bei Tag sorgt ihr Ausbau aber für Ärger
Bei Nacht kann die A100 in Berlin recht schön sein. Bei Tag sorgt ihr Ausbau aber für Ärger (Foto: PA / ZB / Euroluftbild)
»Die Bundesautobahn A 100 ist für das Fern-, Regional- und Stadtstraßennetz der Hauptstadt Berlin von großer Bedeutung«, heißt es auf der Homepage der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. »Die Erreichbarkeit des zukünftigen Flughafens Berlin-Brandenburg und des Wissenschaftsstandorts Adlershof sowie die weiträumigen Verbindungen nach Dresden, Cottbus und Frankfurt/Oder werden damit wesentlich verbessert.«
Von den Gartennutzern ist hier ebenso wenig die Rede wie von den zwölf Mietparteien, die noch in der Beermannstraße 22 wohnen.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Berliner Zeitung 30.10.2014

VERLÄNGERUNG DER STADTAUTOBAHN 
Senat wird für den Ausbau der A 100 Wohnungen räumen lassen

Berlin –  Für die Verlängerung der A 100 werden Häuser abgerissen. Am Freitag läuft die Räumungsfrist ab. Die meisten Mieter haben sich schon neue Wohnungen gesucht, einige wenige harren aus. In letzter Konsequenz wird der Senat die Wohnungen räumen lassen.

Die beiden Häuser in der Beermannstraße 20 und 22 gleich neben der S-Bahn in Treptow sehen trostlos aus. Viele Fenster im Erdgeschoss sind mit Sperrholzplatten gesichert. Die Vorgärten sind verwildert und die Protestschilder in den Etagen darüber mit einem durchgestrichenen Autobahnschild A 100 längst ausgeblichen. Aus einem Fenster hängt noch ein Lammfell, vielleicht hat es ein ehemaliger Mieter vergessen. Auf der Straße stehen Umzugsschilder, ein weiterer Bewohner zieht am Sonnabend aus.
Denn die beiden Häuser in der Beermannstraße will der Senat abreißen, damit er die A 100 von Neukölln zum Treptower Park verlängern kann. Die Wohngebäude stehen im Weg, mitten auf der Trasse.

taz 30.10.2014

Senat setzt Mieter unter Druck

STADTAUTOBAHN Die letzten Mieter der Beermannstraße 22 wurden vom Senat aufgefordert, ihre Wohnungen bis morgen zu verlassen. Das Haus soll dem Bau der A 100 weichen

von Peter Nowak
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ba&dig=2014%2F10%2F30%2Fa0198&cHash=912d07986bcbca40ba819476c6815de1

Jonas Steinert (Name geändert) ist nervös. Der Unternehmer hat eine Mail von einer Mitarbeiterin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt bekommen. Darin wurde ihm am 17. Oktober mitgeteilt, dass er seine Wohnung in der Beermannstraße 22 in Berlin-Treptow verlassen soll - bis zum 31. Oktober.

Das geräumige Gebäude mit Vorder- und Hinterhaus soll der Stadtautobahn A 100 weichen, es ist im Besitz des Bundes und wird von der Senatsbehörde verwaltet. Jahrelang haben sich die MieterInnen gegen den Abriss gewehrt und stießen dabei durchaus auf Sympathie in der Öffentlichkeit. Selbst in der SPD war der Autobahnbau äußerst umstritten. Nachdem sich auf Druck von Klaus Wowereit eine Mehrheit für die A 100 aussprach und das Projekt alle juristischen Hürden genommen hatten, fügten sich viele der HausbewohnerInnen in das scheinbar Unvermeidliche und zogen aus.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Berliner Kurier 29.10.2014

A100: Warten auf die Abrissbirne

Mieter wollen nicht weichen

von Cornelia Schmalenbach
http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/mieter-wollen-nicht-weichen-a100--warten-auf-die-abrissbirne,7169128,28879302.html

BERLIN – Vor dem Winter setzt der Senat den letzten Mietern in der Beermannstraße 20 und 22 die „Pistole“ auf die Brust: Für die Verlängerung der A100 sollen sie bis Freitag ausziehen. „Vorzeitige Besitzeinweisung“ heißt die Vertreibung im Amtsdeutsch.

Diese beiden Häuser mit 120 Wohnungen sollen verschwinden. Betroffen sind auch die hinteren Flügel im Garten und Seitenaufgänge. Foto: Lebie

Samstag, 25. Oktober 2014

Neues Deutschland 25.10.2014

MIETER SOLLEN AUTOBAHN WEICHEN

Damit ihre Häuser abgerissen werden können, müssen Bewohner der Beermannstraße ihre Wohnungen räumen


von Alexander Isele
http://www.neues-deutschland.de/artikel/950290.mieter-sollen-autobahn-weichen.html 


Nicht blaue, sondern gelbe Briefe erhielten Treptower Mieter vom Senat. Der Inhalt ist in jedem Falle sehr folgenreich.

Foto: nd/Ulli Winkler

Unangenehme Post in Form gelber Briefe aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhielten dieser Tage die letzten Mieter in der Treptower Beermannstraße 20 und 22. Die beiden Häuser nahe des S-Bahnhofes Treptower Park stehen dem Bau der Stadtautobahn A 100 im Wege und sollen abgerissen werden. Den Mietern wurde bereits gekündigt, doch zehn Parteien wollen nicht weichen und haben Widerspruch eingelegt.